Tüchersfeld
251 Einwohner
ehemalige selbständige Gemeinde
Entfernung von Pottenstein Stadt ca. 4,5 Kilometer
Ortsnamenkundlich gehört Tüchersfeld zu den „-feld-Orten“, deren Entstehung bis in das 8./9. Jahrhundert zurückreicht. Es ist die älteste Ansiedling in der Großgemeinde Pottenstein. Der erste Namensteil könnte eine Form der Namen „Tugolf“ oder „Tuocher“ sein. Tüchersfeld heißt also „Feld des Tugolf“. Der Ort wird 1243 erstmals genannt. 1262 ist eine Burg erwähnt, die Herzog Ludwig von Bayern 1269 dem Bistum Bamberg übereignete. 1323 gab es zwei Burgen in Tüchersfeld. Die ältere Burg „Oberntüchersfeld“ befand sich auf dem Fahnenstein. Von ihr sind heute kaum noch Spuren vorhanden. Die andere Anlage „Niederntüchersfeld“ erhielt später im Volksmund den Namen „Judenhof“. Um 1323 wurde in Tüchersfeld ein Amt eingerichtet. Die Amtsburg war dabei der später „Schloß“ genannte Teil von Oberntüchersfeld. Der andere Teil, das „Oberhaus“ war bischöfliches Lehen der Groß von Trockau und wurde wahrscheinlich im Husittenkrieg 1430 zerstört. 1442 verpfändete der Bischof von Bamberg Amt und Burg Oberntüchersfeld an Heinrich Gareis, diese kam dann an Hans Wolfskel. Dieser vernachlässigte die Burg, da er mit dem Bistum im Streit lag. Der Zwist wurde 1478 beigelegt, aber der Verfall von Oberntüchersfeld war nicht mehr aufzuhalten. Das Dorf, damals schon zur Fraisch Pottenstein gehörig, kam 1492 an das dortige Amt. Die 1348 erstmals ausdrücklich als „Niederntüchersfeld“ erwähnte Burg war von 1329 bis 1959 fast ununterbrochen im Besitz verschiedener Zweige der Familie Groß, die bald auch den größten Teil des Dorfes und seiner Umgebung an sich brachte. 1525 wurde Niederntüchersfeld von aufständischen Bauern zerstört, jedoch wieder aufgebaut. Das endgültige Ende der Burg brachte der 30-jährige Krieg. Die eigentlichen Burggebäude wurden zerstört, die Nebengebäude blieben erhalten. Um 1700 waren in den noch erhaltenen Gebäuden der Unteren Burg Juden ansässig. 1755 leben in den ausgebauten Ruinen 44 Juden. 1758 brannte die Anlage ab und wurde dann in der heute noch erhaltenen Form aufgebaut.
Seit 1985 ist dort das Fränkische Schweiz Museum untergebracht. Tüchersfeld hat eine Katholische Filialkirche Herz Jesu. Diese wurde 1950/51 aufgrund einer Stiftung errichtet, mit dem Turm ist sie an ein Gebäude angebaut.
Heute ist Tüchersfeld der typisch fränkische „Vorzeige-Ort“ mit seinen markanten Felsen und der Lage der Fachwerkhäuser, die teilweise an die Felsen geklebt zu sein scheinen.
Arnleithen
13 Einwohner
ehem. Gemeinde Tüchersfeld
Entfernung von Pottenstein Stadt ca. 4,5 Kilometer
Über die Geschichte des Weilers Arnleithen weiß man nur sehr wenig. Der Ortsnahme war ursprünglich eine Flurbezeichnung, die wohl für die Ansiedlung übernommen wurde. Arnleithen bedeutet soviel wie Leite (Berghang) mit Ahornbäumen. Wann die 1520 erstmals erwähnte Arnleithen besiedelt wurde, ist nicht bekannt, jedoch ist sie 1556 bei der Feststellung der Grenze der Fraisch Pottenstein unter deren Eingehörungen aufgeführt. Im 19. Jahrhundert war der Ort Teil des 1820 errichteten Patrimonialgerichts Trockau. 1829 bestand Arnleithen aus einem Hof mit 20 Einwohnern.
Der Ort heute bekannt für Ferien und Freizeit mit Pferden.
Rackersberg
80 Einwohner
früher Gemeinde Tüchersfeld
Entfernung von Pottenstein Stadt ca. 4 Kilometer
Der mit „-berg“ zusammengesetzte Ortsname enthält in seinem ersten Teil den Personennamen „Hreitger“. Rackersberg bedeutet also „Berg des Hreitger“, was entweder auf einen nicht näher bekannten Gründer oder früheren Besitzer hinweist. 1119 ist Rackersberg unter den Austattungsgütern des Klosters Michelfeld das erstmals erwähnt. Nach Aufzeichnungen umfaßte der Michelfelder Besitz in „Raikersberg“ zwölf Mansen, die noch 300 Jahre später dem Kloster gehörten. 1451 gehörte Rackersberg zum Bamberger Amt Tüchersfeld, das 1492 mit Pottenstein vereint wurde. Irgendwann im Laufe der Zeit kam der Ort an die Groß von Trockau, die es ihren Rittergut Kohlstein zuschlugen.So gehörte im 19. Jahrhundert Rackersberg auch zu dem 1820 errichteten Patrimonialgericht Trockau. Im Jahr 1829 hatte der Ort noch 94 Einwohner.
Sehenwert heute ist die Kapelle in Rackerberg, welche aus Eigeninitiative der Ortsbewohner im Jahre 1894 oder 1895 auf Gemeindegrund gebaut wurde, und das Kühloch bei Rackersberg.